What is the good in AI?

Eine kritische Auseinandersetzung mit Macht, Maschinen und Moral


Beschreibung

Künstliche Intelligenz (KI) verspricht Effizienz, Skalierbarkeit und Prognosekraft bei der Analyse großer Datenmengen und der Lösung komplexer Probleme. Zwischen zugespitzter globaler Krisendynamik, sozialer Fragmentierung und disruptivem technologischen Fortschritt stellt sich die grundlegende Frage: Was ist das Gute an KI – und wie kann sie helfen, die Welt besser zu gestalten?

Die Entwicklung und Anwendung von KI ist auch unter ethischen Prämissen herausfordernd: Die Entscheidungslogik autonomer technischer Systeme ist häufig intransparent, Rechenschaftspflichten bleiben unklar, und Verantwortung wird nicht eindeutig zugewiesen. Unsicherheiten, Nichtwissen und algorithmische Verzerrungen prägen Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wo ist das Gute in KI, wie können wir es erkennen und gestalten?

Wie lassen sich ethische Prinzipien in technische Systeme einschreiben, dass Transparenz, Verantwortlichkeit und ein bewusster Umgang mit Ungewissheit möglich werden? Wie kann KI gestaltet werden, damit sie nicht allein Effizienz und Gewinne maximiert, sondern zu einer sozial gerechteren, inklusiven Zukunft beiträgt? Wie kann KI in den Dienst des Guten gestellt werden?

Das Modul öffnet einen Raum für diese Auseinandersetzung. Zu Gast werden Expert*innen sein, die sich mit den gesellschaftlichen und ethischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die KI nicht nur technisch verstehen, sondern auch ethisch hinterfragen und aktiv mitgestalten wollen.


Ort & Zeit

  • Veranstaltungsort: HAW Hamburg, Fakultät Informatik und Digitale Gesellschaft
  • Adresse: Kunst- und Mediencampus Hamburg, Ditze-Hörsaal, Finkenau 35, 22081 Hamburg
  • Zeitraum: 14. Oktober 2025 – 27. Januar 2026
  • Wochentag: Dienstags
  • Uhrzeit: 16:15 – 17:45 Uhr

14. Oktober – What is the good in AI?

Einführung

Dr. Susanne Draheim & Prof. Dr. Frauke Schade, HAW Hamburg

Susanne Draheim Frauke Schade

Vortragsbeschreibung

In der Einführung wird der thematische Rahmen der Ringvorlesung aufgespannt, indem Spannungsfelder aktueller KI-Entwicklungen herausgearbeitet werden. Das Potenzial von KI liegt einerseits in der Effizienz, Genauigkeit und Skalierbarkeit algorithmischer Entscheidungen, anderseits sind damit Risiken, wie Intransparenz, Bias, Diskriminierung sowie der Verlust von Autonomie, informationeller Selbstbestimmung und Datensouveränität verbunden. Die gesellschaftlichen Folgen sind kaum absehbar: Informationsräume werden neu kuratiert und konfiguriert, Überwachung und Manipulation begünstigt, technokratische Machtkonstellationen und Ungleichheiten verstärkt. Ethik bietet einen Reflexionsrahmen, Chancen und Risiken abzuwägen. Die Maximen normativer Ethik schaffen Orientierung: Während die Teleologie das Gute an Folgen misst, bestimmt die Deontologie das Richtige anhand universeller Werte. Die Einführung eröffnet das Untersuchungsfeld, technologische Dynamiken rund um KI gesellschaftlich einzuordnen und ethisch zu bewerten.

Biografien

Susanne Draheim ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fakultät Informatik und digitale Gesellschaft der HAW Hamburg und Co-Leiterin der Forschungs- und Transferlabore "Living Place Hamburg" und "Creative Space for Technical Innovations" (CSTI). Sie hat einen akademischen Hintergrund in Erziehungs- und Kulturwissenschaften und hat an der Technischen Universität Dresden in Soziologie promoviert. Derzeit arbeitet sie an Themen wie Datafication & Quantified Self, Companion Technology & Culture, Digitale Transformation der Gesellschaft, Ethik in ICT und Agentic AI in social Systems. Sie ist seit 2021 Mitglied der Ethik-Kommission der HAW Hamburg und seit März 2025 Fellow am CHAI-Institut (Humanities-Centered Artificial Intelligence) der Universität Hamburg. Seit Januar 2025 ist sie lokale Koordinatorin des EU-Projektes “PANORAIMA - Pan-European Network for Responsible AI Multisector Masters’ Programme”.
Frauke Schade ist Informationswissenschaftlerin und lehrt an der HAW Hamburg mit den Schwerpunkten Ethik, Public Relations & Affairs sowie im Profil Teilhabe in der Informationsgesellschaft. In der Forschung beschäftigt sie sich mit Verantwortung in institutionellen Kontexten und mit Ethik von Daten, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Sie ist Mitglied der Ethik-Kommission der HAW Hamburg und Mitinitiatorin des Formats Berufsethik für die Praxis von Bibliothek & Information Deutschland sowie der Fachgruppe Informationsethik der Konferenz der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA), Sektion 7 im Deutschen Bibliotheksverband.

21. Oktober – KI & Utopie

Andymon

Dipl.-Math. Angela Steinmüller & Dr. Karlheinz Steinmüller

Angela und Karlheinz Steinmüller

Vortragsbeschreibung

“Rund zwanzig Jahre, bevor ein automatisch gesteuertes interstellares Raumschiff den Zielstern erreicht, werden an Bord aus tiefgefrorenen befruchteten Eizellen Menschen geboren. Roboter ziehen die »Geschwister« groß und bereiten sie darauf vor, schließlich selbst die Kontrolle über das Raumschiff zu übernehmen. Als der fliegende provisorische Lebensraum endlich den Planeten »Andymon« erreicht, trotzt die unwirtliche Einöde zunächst allen Hoffnungen. Nun gilt es, geduldig und behutsam mit Planetform-Techniken zu arbeiten. Doch noch ehe die erste Siedlung bezogen werden kann, beginnen die Vorstellungen über die beste Lebensweise zu divergieren. Andymon ist ein überaus ideenreicher SF-Roman und zugleich eine klassische Utopie. Die geradlinig erzählte Handlung mit den gelungenen Identifikationsfiguren, vor allem aber die Weite des Entwurfs – es geht um nichts Geringeres als die Gründung einer neuen Menschheit auf dem terraformierten Planeten, Lichtjahre von der Erde entfernt – stehen für eine dynamische soziale Vision.” Aus: Andymon

Biografien

Angela L. Steinmüller, geboren 1941, Berlinerin, ist Diplommathematikerin. Sie war zu-erst einige Jahre als Sekretärin Kurzbiografie Angela L. Steinmüller, geboren 1941, Berlinerin, ist Diplommathematikerin. Sie war zu-erst einige Jahre als Sekretärin beschäftigt, von 1964 bis 1969 an der Geschäftsstelle der Evangelischen Studentengemeinden der DDR. 1971 hat sie das Abitur an der Volkshoch-schule abgelegt und 1971 bis 1975 an der Humboldt-Universität Berlin Mathematik studiert (Abschluss mit Diplom). Anschließend hat sie in der EDV-Einsatzvorbereitung gearbeitet. Seit 1981 freischaffend, hat sie als Schriftstellerin – meist gemeinsam mit K. Stein-müller – zahlreiche SF-Bücher, eine Biografie über Charles Darwin, Sachbücher über Zukunftsforschung sowie zahlreiche Erzählungen, einige Hörspiele und Essays verfasst. Sie war bis zur deutschen Einheit Mitglied im Schriftstellerverband der DDR (Arbeitskreis „Utopische Literatur“) und eine Zeitlang im Kuratorium der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg. In den Jahren 1991 bis 1993 hat sie sich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Literaturarchiv „Weißer Fleck“ mit dem Zukunftsbild der utopischen Literatur der DDR in den 1950er und 1960er Jahren befasst.
Dr. Karlheinz Steinmüller, geboren 1950 in Klingenthal/Vogtland, ist Diplomphysiker und promovierter Philosoph. Er hat das Abitur 1969 an einer Spezialklasse für Mathematik und Naturwissenschaften an der damaligen TH Karl-Marx-Stadt abgelegt, anschließend dort und der Humboldt-Universität Berlin Physik (Diplom 1973 in theoretischer Festkörperphysik) und Philosophie studiert (Promotion 1977 über „Die Maschinentheorie des Lebens. Philosophische Probleme des biologischen Mechanizismus“). Von 1977 bis 1982 war er am Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse der Akademie der Wissenschaften mit der Modellierung von Ökosystemen befasst, danach freischaffender Schrift-steller. Seit 1991 ist er in der Zukunftsforschung tätig, zuerst am Sekretariat für Zukunftsforschung in Gelsenkirchen. 1997 hat er mit einem Kollegen die Zukunftsberatungsfirma Z_punkt GmbH The Foresight Company (Sitz Köln) gegründet, deren Wissenschaftlicher Direktor er heute noch ist. Er hat zahlreiche Zukunftsstudien im Auftrag von namhaften deutschen und europäischen Unternehmen und von öffentlichen Auftraggebern durchgeführt. Außerdem hält er seit einigen Jahren an der Freien Universität Berlin im Rahmen des Masterkurses Zukunftsforschung Vorlesungen, gibt an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik Einführungen in Zukunftsforschung, ist Mitherausgeber mehrerer einschlägiger Fachbücher und Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Zukunftsforschung.

28. Oktober – KI & Verantwortung

“I’m sorry Dave, I’m afraid I can’t do that” (HAL) – Wer trägt die Verantwortung für KI-Entscheidungen?

Prof. Dr. Frauke Schade, HAW Hamburg

Frauke Schade

Vortragsbeschreibung

In Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum verweigert der Bordcomputer HAL dem Astronauten Dave den Zugang zum Raumschiff – eine ikonische Szene, die seit 1968 für den Kontrollverlust des Menschen gegenüber Maschinen steht und als Frage heute real ist: Was passiert, wenn KI enorme Datenmengen autonom verarbeitet, Entscheidungen intransparent und Rechenschaftsstrukturen unklar bleiben? Wer trägt die Verantwortung für algorithmische Entscheidungen, wem gegenüber und warum? Verantwortungsethik bietet einen Reflexionsrahmen, um die Voraussetzungen von Verantwortung in (sozio-)technischen Systemen zu klären, Verantwortung konkret zuzuschreiben sowie Verantwortungslücken und Verantwortungsdiffusion zu identifizieren. In dem Vortrag wird diskutiert, wie Multiakteursverantwortung als Verantwortungstyp bei der Entwicklung und Anwendung von KI auf der Grundlage professioneller Standards, staatlicher Regulierung und internationaler Vereinbarungen dazu beitragen kann, die damit verbundenen Risiken zu adressieren und KI-gestützte Entscheidungen nicht nur an ökonomischen Interessen, sondern auch am Gemeinwohl auszurichten.

Biografie

Frauke Schade ist Informationswissenschaftlerin und lehrt an der HAW Hamburg mit den Schwerpunkten Ethik, Public Relations & Affairs sowie im Profil Teilhabe in der Informationsgesellschaft. In der Forschung beschäftigt sie sich mit Verantwortung in institutionellen Kontexten und mit Ethik von Daten, Algorithmen und Künstliche Intelligenz. Sie ist Mitglied der Ethik-Kommission der HAW Hamburg und Mitinitiatorin des Formats Berufsethik für die Praxis von Bibliothek & Information Deutschland sowie der Fachgruppe Informationsethik der Konferenz der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA), Sektion 7 im Deutschen Bibliotheksverband.

4. November – KI & EU-Regulierung

Der europäische AI-Act & seine Umsetzung (AT)

Prof. Dr. Michael Gille, HAW Hamburg

Michael Gille

Vortragsbeschreibung

Unter den jüngsten legislativen Versuchen, sich mit KI auseinanderzusetzen, sticht das KI-Gesetz der EU (AI-Act) als der Regulierungsansatz hervor. Die Rechtsgrundlage des AI-Acts, Artikel 114 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU, zielt darauf ab, das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes zu gewährleisten. Dies veranlasst die EU, sich auf Vertrauenskonzepte als rechtliche und wirtschaftliche Voraussetzung für die Integration ihres digitalen Binnenmarktes zu stützen. Der AI-Act basiert auf der Prämisse, dass Vertrauen entsteht, wenn Risiken entweder nicht vorhanden sind oder deutlich gemindert werden. Mit diesem risikobasierten Ansatz zur Regulierung innovativer Technologien (AI-Act, Erwägungsgrund 5) legt die EU daher die Abwesenheit oder Minderung von Risiken und Schäden als Voraussetzung für Vertrauenswürdigkeit fest (Erwägungsgründe 25-27). Der Vortrag gibt einen einführenden Überblick über ausgewählte Aspekte des europäischen AI-Acts unter Berücksichtigung der Risikoorientierung.

Biografie

Michael Gille ist Jurist und Professor für Wirtschaftsrecht an der HAW Hamburg. Er ist Programmdirektor der Studiengänge International Business (B.Sc. Und M.Sc.) und war zehn Jahre lang akademischer Direktor des HUAS Graduate Center. Seine Lehrgebiete sind: Vertragsrecht, internationales Handelsrecht, IP-Recht, Wettbewerbs- und Vertriebsrecht, EU-Recht (AI-Act). In der Forschung interessiert ihn besonders, wie KI in Europa risikobewusst und verantwortlich entwickelt und eingesetzt werden kann.

11. November – KI & Gesellschaft

Narrative des Silicon Valley

Alena Störmer, HAW Hamburg

Alena Störmer

Vortragsbeschreibung

Die in Kalifornien ansässige Technologie-Szene dominiert seit mehreren Jahrzehnten die technologische Entwicklung. Die Allgegenwärtigkeit von Smartphones, sozialer Medien und, seit kurzer Zeit, generativer künstlicher Intelligenz, bringen seit Beginn des 21. Jahrhunderts unweigerlich auch kulturelle Veränderungen mit sich. Die Denkweise des Silicon Valley beeinflusst nicht nur die Auswahl der Projekte beziehungsweise Produkte und deren Design-Entscheidungen. Auch die intendierte Nutzung dieser Produkte, z.B. sozialer Medien, spiegelt diese Werte wider und wird so direkt und indirekt an Konsument:innen weitergegeben. Dies gilt umso mehr für künstliche Intelligenz, die mit den so gesammelten Daten trainiert wurde. Die Hoffnung liegt also möglicherweise weniger in einer Anpassung der KI, als in der Überdauerung des Wertesystems und Wirtschaftsmodells des Silicon Valley.

Biografie

Alena Störmer hat nach einem Studium der Soziologie einen B.Sc. in Angewandter Informatik an der HAW Hamburg abgeschlossen. Nach mehreren Jahren als Softwareentwicklerin schreibt sie derzeit ihre Masterarbeit in Informatik an der HAW. Thema der Arbeit und Interessengebiete sind digitale Transformation, Agentenmodelle und das Wertesystem des Silicon Valley.

18. November – KI & Ungewissheit

Robots into the wild. Der Lange Weg vom Fließband in die Natur

Juri Zach, HAW Hamburg

Juri Zach

Vortragsbeschreibung

Obwohl Roboter in zahlreichen Anwendungsfeldern das Potenzial haben, den Menschen zu unterstützen, sind ihre Einsatzmöglichkeiten bislang überwiegend auf kontrollierte Umgebungen beschränkt. Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz ermöglichen es zunehmend, Roboter-Systeme in komplexeren und dynamischeren Umgebungen einzusetzen. Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt im autonomen Fahren, doch auch Anwendungen in der Infrastrukturwartung und auf Baustellen werden intensiv vorangetrieben. Besonders herausfordernd sind unstrukturierte, natürliche Umgebungen, in denen keine externen Hilfsmittel zur Roboter-Navigation bereitstehen. Gerade in diesen Kontexten eröffnen Roboter jedoch ein erhebliches Potenzial – etwa für die Umweltüberwachung oder für Rettungseinsätze.

Biografie

Juri Zach promoviert an der HAW im Bereich Künstliche Intelligenz mit Schwerpunkt Computer Vision und Robotik. Nach seinem Studium der Elektrotechnik und Informatik arbeitete er an verschiedenen Forschungsprojekten, darunter AuTag BeoFisch (Unterwasser-Monitoring mit Tauchrobotern) sowie SAMSON (Erstellung eines digitalen Zwillings von Obsthöfen). Seine Forschung konzentriert sich auf die intelligente Verarbeitung von Sensordaten mit dem Ziel, Robotern aussagekräftige Weltmodelle bereitzustellen, die als Grundlage für autonome Entscheidungen dienen. Langfristig verfolgt er das Ziel, robotische Systeme für die Habitatkartierung in schwer zugänglichen Regionen einzusetzen und so einen Beitrag zum technologisch gestützten Umweltschutz zu leisten.

25. November – KI & Information

Suchmaschinen für eine besser informierte Gesellschaft

Prof. Dr. Dirk Lewandowski, HAW Hamburg

Dirk Lewandowski

Vortragsbeschreibung

Aktuelle Probleme mit Informationspathologien wie Misinformation und Desinformation haben gezeigt, dass mehr Information nicht notwendigerweise zu einer besser informierten Gesellschaft führt. Sind die durch Suchmaschinen, KI-Chatbots und ähnliche Systeme vermittelten Informationen aber korrekt und vertrauenswürdig, dann trägt dies zu einer Gesellschaft bei, deren Mitglieder fundiert informierte Entscheidungen treffen können. Wie allerdings können Suchsysteme so gestaltet werden, dass sie diesem Anspruch gerecht werden? Im Vortrag wird gezeigt, wie KI positiv zu einer gesünderen Informationslandschaft beitragen kann und wie Suchmaschinen so gestaltet werden können, dass sie als Akteure im Interesse der Suchenden und der Gesellschaft handeln.

Biografie

Dirk Lewandowski ist Professor für Information Research & Information Retrieval an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Von 2022 bis 2024 war er Vertretungsprofessor für Data Science an der Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Informatik. Im Sommersemester 2021 war er als Visiting Research Fellow am Pufendorf Institute for Advanced Studies an der Universität Lund, Schweden, tätig. Seine Forschungsinteressen sind Web Information Retrieval, Data Science, Qualitätsfaktoren von Suchmaschinen, das Rechercheverhalten der Suchmaschinen-Nutzer sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen des Umgangs mit den Web-Suchmaschinen.

2. Dezember – KI & Emotion

Weitere Informationen folgen in Kürze.

Prof. Dr. Larissa Putzar, HAW Hamburg

Larissa Putzar

Vortragsbeschreibung

Affective Computing erforscht, wie Computer Emotionen erkennen, interpretieren und in die Interaktion mit Menschen einbeziehen können. Der Vortrag stellt exemplarisch aktuelle Forschungsarbeiten vor: darunter das Projekt EmotionBike, ein affektives Exergame, innovative Ansätze zur Emotionserkennung trotz VR-Brillen sowie Untersuchungen zur Qualität automatischer Emotionserkennung. Der Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsfragen und zeigt, wie Affective Computing in der Praxis Gestalt annimmt.

Biografie

Larissa Putzar ist Professorin für Informatik und Software-Engineering an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und hat sich auf Affective Computing spezialisiert. Ihre Forschungsgebiete umfassen Bereiche wie Mensch-Computer-Interaktion, Quantified Self, Predictive Analytics, Companion Technologies sowie Virtual und Augmented Reality. In ihrer Lehrtätigkeit deckt sie ein breites Spektrum ab, das von Software-Engineering bis hin zu Künstlicher Intelligenz reicht.

9. Dezember – Reflexions- und Diskussionsrunde

16. Dezember – KI & Bildung

Bildung ohne Mühe? Klingt doch gut!

Christine Hoffmann & Christine Schulmann, KI-Werkstatt HAW Hamburg

Christine Hoffmann Christine Schulmann

Vortragsbeschreibung

“Mit der KI schreibe ich meine Hausarbeit in einer Stunde! Warum soll ich noch in die Bib? – Die KI recherchiert doch! Studieren wird ganz einfach mit KI! Brauchen wir Bildung überhaupt noch? – Ich kann doch jederzeit Chat GPT fragen!”
Das steigende Angebot unterschiedlicher KI-Tools, mit verschiedensten Funktionen führt zu einem deutlichen vermehrten Einsatz gerade im Bildungsbereich. Das Schreiben und inhaltliche Zusammenfassen von wissenschaftlichen Texten, das Beantworten von Fragen aus dem Text heraus oder das Recherchieren wissenschaftlicher Literatur sind mit Hilfe von KI schneller und einfacher zu bewerkstelligen. Aber bin ich dann gebildet, wenn ich mit diesen Tools gewisse Ergebnisse erziele? Wird das Studieren einfacher durch den Einsatz dieser Werkzeuge? Am Beispiel des “wissenschaftlichen Schreibens” möchten wir mit ihnen zusammen diese Aspekte beleuchten, den Mehrwert diskutieren und uns fragen, ob es einen neuen Bildungsdiskurs braucht.

Biografien

Nach einem Philosophiestudium ist Christine Hoffmann seit 2006 im Bereich der Mediendidaktik tätig, seit 2011 an der HAW Hamburg (seit 2019 mit Mediendidaktik Master). Dort war sie für die Entwicklung und Durchführung passender Angebote zu digitalen Themen für Lehrende und Studierende an der Fakultät Wirtschaft und Soziales zuständig. Zusammen mit ihrer Kollegin Christine Schulmann liegt seit geraumer Zeit der Schwerpunkt auf der Förderung von KI-Kompetenzen in der Hochschule. Seit diesem Semester gehört sie dem Zentrum für Lehren und Lernen an.
Christine Schulmann ist Bildungswissenschaftlerin und Mediendidaktikerin und seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in unterschiedlichen Projekten mit mediendidaktischem Bezug an der HAW Hamburg tätig. Zurzeit arbeitet sie im Projekt KOMWEID (Kompetenzen weiterentwickeln im digitalen Wandel). Ihr Studium hat sie an der FernUniversität in Hagen absolviert und war dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Mediendidaktik tätig. Seit Mitte 2021 beschäftigt sie sich mit ihrer Kollegin Christine Hoffmann schwerpunktmäßig mit dem Thema KI im hochschulischen Kontext und trägt das Thema in unterschiedlichen Formaten in die Hochschule. 

6. Januar – KI & Vertrauen

Jung, online, wahlentscheidend? Chancen des politischen Microtargetings auf Social Media

Laura Meyer, FORMAT, Hamburg

Laura Meyer

Vortragsbeschreibung

Was passiert, wenn politische Botschaften so individuell werden wie der eigene Social-Media-Feed? Politisches Microtargeting setzt auf datenbasierte Analysen, um Inhalte gezielt an die Interessen und Lebensrealitäten von Wähler:innen anzupassen. So kann Politik näher, relevanter und verständlicher vermittelt werden – mit der Chance, Vertrauen zu stärken und Partizipation zu fördern. Gleichzeitig wirft diese Form der Ansprache Fragen nach Transparenz, Datenschutz und Manipulationsrisiken auf. Der Vortrag diskutiert, wie personalisierte Kommunikation in sozialen Medien verantwortungsvoll gestaltet werden kann, um insbesondere junge Menschen stärker einzubinden und das Vertrauen in demokratische Prozesse nachhaltig zu sichern.

Biografie

Laura Meyer hat an der HAW Hamburg einen Bachelor in Medien und Information sowie einen Master in Digitaler Transformation in der Informations- und Medienwirtschaft absolviert. Heute ist sie Junior Consultant in der Hamburger Kommunikationsagentur FORMAT Communications. Dort begleitet sie Unternehmen bei der Umsetzung digitaler Lösungen und der strategischen Weiterentwicklung ihrer Marken. Ihr Schwerpunkt: die Potenziale der digitalen Transformation verständlich und nutzbar zu machen – und zugleich kreative Impulse zu setzen, die Marken im digitalen Wandel nachhaltig stärken.

13. Januar – KI & Diskurs

Wie Nutzer*innen generative KI verstehen und kommunikativ erleben

Prof. Dr. Joachim Griesbaum, Universität Hildesheim

Joachim Griesbaum

Vortragsbeschreibung

Der Vortrag zeigt, wie Menschen generative Künstliche Intelligenz verstehen und erleben – welche Vorstellungen und Erwartungen damit verbunden sind und welche Eigenschaften KI-Systemen zugeschrieben werden. Dabei spielt auch eine Rolle, ob sie als hilfreich, nützlich oder bedrohlich gilt. Da KI immer stärker in Alltag und Beruf vorkommt, stellt sich die Frage, wann ihr Einsatz als erfolgreich gilt. Erste Studien deuten darauf hin, dass KI-Systeme oft erstaunlich gut mit Menschen kommunizieren. Der Vortrag beleuchtet, welche Faktoren dieses Gelingen begünstigen und welche Folgen sich daraus für den Umgang mit KI ergeben. .

Biografie

Joachim Griesbaum ist Professor für Informationswissenschaft am Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie an der Universität Hildesheim. Seine Lehrtätigkeit umfasst Informations- und Wissensmanagement, E-Learning sowie Online-Marketing. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit Fragen des Informationsverhaltens und der Förderung von Informationskompetenz. Er ist Mitglied der Initiative „Intercultural Perspectives on Information Literacy“ (IPILM) (ipil.blog.uni-hildesheim.de) und der Fachgruppe Informationskompetenz der KIBA (Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge)

20. Januar – KI & Arbeit

Die Neuordnung von Arbeit: Wie sich die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine neu definiert

Benjamin Ferreau, Zertus

Benjamin Ferreau

Vortragsbeschreibung

Wir stehen vor einem der größten Umbrüche in der Geschichte der Arbeit. Nach dem Wandel vom Agrar- zum Industriezeitalter und weiter zur Informationsgesellschaft erleben wir nun mit dem Eintritt ins Post-Informations- bzw. KI-Zeitalter eine fundamentale Transformation. Oft reduzieren wir KI auf „intelligente Software“ und glauben, die Digitalisierung einfach fortzuschreiben. Doch das greift zu kurz – wir sind auf dem falschen Weg, wenn wir KI nicht ganzheitlich verstehen. Denn KI ist einer der größten Treiber für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie zwingt uns, die Symbiose von Organisation, Technologie und den daraus resultierenden Prozessen komplett neu zu denken. Es geht um nichts weniger als die Neudefinition von Arbeit. Das ist keine Option – es ist ein Wake-up Call. Benjamin Ferreau zeigt, was Transformation bedeutet, wie KI verstanden werden muss und wie sich Arbeit mit KI pragmatisch neu definiert.

Biografie

Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann studierte er Wirtschaftsingenieurwesen in Stuttgart. Anschließend begleitete er an der Nordseeküste über zehn Jahre die Transformation einer Druckerei hin zu einer modernen Mediengruppe und wurde mit 30 Jahren Geschäftsführer einer Beteiligungsgesellschaft im Bereich Enterprise Software. Später übernahm er als CEO ein KI-Start-up, pivotierte dessen Geschäftsmodell erfolgreich und etablierte sich als KI-Experte. Es folgten Beratungsmandate, Gründungen sowie Interim-CEO- und AI-Mandate. Seit 2024 ist Benjamin Director Innovation bei der Zertus GmbH (Private Equity, Food). Zudem ist er Beiratsmitglied der Dr. Beckmann Gruppe und Dozent für E-Commerce, Geschäftsmodellentwicklung, KI und Marketing.

27. Januar – Synopsis